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Durch neun Meter dickes Mauerwerk führt ein Gang in die Bastion. Der Kuppelraum, in den der Gang führt, misst ebenfalls neun Meter im Durchmesser, sowie in der Höhe. Eine runde Öffnung, oben in der Kuppelspitze - unten in der Mitte ein Brunnen. Verschüttete Wehrgänge. Der Raum wirkt sakral. Das feuchte Mauerwerk ist nicht gesichert. Vom Gang in den Raum gibt es einen bröckeligen Versprung von achtzig Zentimetern Höhe. Es ist dunkel. Kalt. Klamm. Ein eingezäunter Gitterweg verlängert den Gang, achtzig Zentimeter über dem Boden schwebend, von der Mitte des Raumes, bis an den Brunnen heran. Zum Schutz wird der Besucher in einen Käfig geführt. "Zum Licht" installiert den Raum der Festung als einen Urort von Erschaffen und Niedergehen. Aus einer wabernden "Ursubstanz" bilden sich Gestalten und Kreaturen und gehen wieder in die Urmasse über, so scheint es. Aus dem geheimen Gang rückt eine Gruppe solcher Gestalten in den Raum. Das verwendete Material sind Unmengen von Schafsvliesen - deren intensiver Geruch, vermischt mit der feuchten Verliesluft, bekräftigen die unterirdische Atmosphäre. Von der Kuppelöffnung zum Brunnen hängen leuchtende Gazebahnen. Sie sind die Verbindung "zum Licht". Auf dem Rondell befindet sich ein Biergarten mit Konzerten und Tango-Nachmittagen. Auch diese Verbindung intensiviert das Erlebnis. Beim wieder Hinaustreten empfindet der Besucher deutlich Kontakt mit einer anderen Welt gehabt zu haben.

Museumsnacht 2005, Rondell an der Schlagd, Kassel

Zum Licht

Das  1523  erbaute  Rondell  ist  ein  letzter  Rest  der  

Befestigungsanlage  an der Fulda ist

ein idealer Inszenierungsort für 

ab- und tiefgründiges.

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